Müll in Rixdorf – Was kann ich tun?

Rixdorf hat ein Müllproblem. Unachtsam weggeworfener Verpackungsmüll, Zigarettenstummel, Hundekot und Glasscherben verdrecken die Wege, Grünflächen und Spiel- und Sportplätze. Illegale Müllplätze auf den Wegen verunstalten nicht nur den Kiez, sondern können auch gefährlich für Mensch und Umwelt werden, wenn zum Beispiel Schadstoffe aus alten Elektrogeräten und Baustoffen austreten. Wir haben ein paar Informationen und Projekte rund um das Thema, das allen stinkt, zusammengestellt.

Das Projekt InnoCErt der Technischen Universität Berlin beschäftigt sich mit mit Innovationen zur Reduzierung von Kunststoffverpackungen in der Lebensmittelkette.Die TU plant in diesem Rahmen ein partizipatives Forschungsteilprojekt, bei dem Bürger*innen und Strukturen Neuköllns einbezogen werden sollen. Ziel ist es, gemeinsam die Gestaltung und Durchführung des Projekts zu entwickeln. Im Rahmen dieses Projekts sollen Littering-Standorte während regelmäßiger Kiezputzaktionen kartiert werden, bei denen die Bewohner*innen aktiv mitwirken. Dabei werden den Teilnehmenden Instrumente zur Verfügung gestellt, um nicht nur die Art von (Verpackungs-)Abfällen zu dokumentieren, sondern auch ihre Eindrücke dazu festzuhalten.

Die Kiezputzaktionen werden durch Workshops zur Müllsensibilisierung ergänzt, in denen das Projekt vorgestellt und gemeinsam Ideen zur Vermeidung von Littering entwickelt werden. Das wissenschaftliche Team wird das Projekt von März bis Dezember 2024 begleiten. Aufgrund der kulturellen und sozio-ökonomischen Vielfalt Neuköllns soll das Projekt in ausgewählten Quartieren des Bezirks durchgeführt werden. Um eine breite Beteiligung zu gewährleisten und eine erfolgreiche Umsetzung sicherzustellen, suchen wir die Zusammenarbeit mit bereits bestehenden Strukturen. 

Interessierte können sich gerne ans QM wenden und wir stellen den Kontakt dann her.

Ihr möchtet selbst mit Euren Nachbar*innen eine Kiezputzaktion organisieren. Die Initiative des Bezirksamts Neukölln „Schön wie wir“ hilft Euch dabei! Die Kiezhausmeister*innen von „Schön wie wir“ helfen die bei der Organisation von Putzaktionen in deinem Kiez und können dir außerdem Materialien wie Besen, Mülltüten und Greifzangen zur Verfügung stellen. Kontakt: info@schoen-wie-wir.de

Berliner können über die App Ordnungsamt online Meldungen zu illegalen Müllablagerungen machen. Allein in Neukölln gab es 2022 knapp 19.000 Meldungen. Das Ordnungsamt benachrichtigt dann die BSR, die den illegal abgeladenen Müll innerhalb weniger Tage entfernt.

In Zusammenarbeit mit Schön wie wir bietet die Berliner Stadtreinigung mehrmals im Jahr BSR-Kieztage wie den beliebten Tausch- und Sperrmüllmarkt an. Kaputtes und Altes, ob Groß oder Klein, kann zu einem bestimmten Termin an einen vorher festgelegten Ort im Kiez gebracht und kostenfrei entsorgt werden. Gegenstände, die zu schade zum Wegwerfen sind, finden auf dem Tausch- und Sperrmüllmarkt schnell ein neues Zuhause. 

Kommende Termine unter: schoen-wie-wir.de

Ihr möchtet selbst einen Tausch- und Sperrmüllmarkt in eurem Kiez anregen? Die Kiezhausmeister*innen von „Schön wie Wir“ helfen dir dabei! „Schön wie wir“ ist eine Kampagne des Bezirksamt Neukölln. Kontakt: info@schoen-wie-wir.de

Die BSR betreibt in Berlin insgesamt 14 Recyclinghöfe. Einen unter anderem direkt um die Ecke in der Gradestraße. Der Recyclinghof Gradestr. hat an fünf Tagen die Woche (Mo-Do und Sa) von 7-19 Uhr geöffnet und nimmt u.a. auch Schadstoffe entgegen.

Sachen, die zu schade sind zum Wegwerfen können hier ebenfalls zur Gebrauchtwarenannahme abgegeben werden. Die Sachen werden von der BSR an NochMall und das Gebrauchtwarenkaufhaus der BSR weitergegeben.

Weitere informationen rund um die Annahme Müll auf den BSR-Recyclinghöfen finden Sie hier.

Recyclinghof Plus Gradestraße
Gradestraße 73
12347 Berlin (Neukölln)

Die BSR nimmt ausgediente Elektrogeräte gebührenfrei entgegen und führt die darin verbauten Wertstoffe zurück in den Stoffkreislauf.
Ob große oder kleine Elektrogeräte: Auf unseren Berliner Recyclinghöfen nehmen wir Ihre alten Begleiter entgeltfrei entgegen. Kühlschränke, Waschmaschinen, Elektroherde und Geschirrspüler ebenso wie Handys, Rasierer, Mixer oder Computer. Alternativ können Sie Ihre Elektrogeräte in Kombination mit einem Sperrmüllauftrag auch gebührenfrei von uns mitnehmen lassen.

Den Auftrag dafür können sie telefonisch oder online erteilen. Weitere Informationen und Sperrmüllauftrag buchen: https://www.bsr.de/sperrmuellabfuhr-20237.php

Bitte überlassen Sie Ihre Elektrogeräte nicht illegalen Händlern, die sich oft vor den Recyclinghöfen tummeln. Sie gewährleisten keine sichere und umweltgerechte Entsorgung. Stattdessen verschaffen sie Ihre Altgeräte häufig ins Ausland oder werfen sie gleich achtlos in Wälder oder an den Straßenrand. Helfen Sie bitte, diesen Praktiken einen Riegel vorzuschieben: Geben Sie ausgediente Elektrogeräte der Umwelt zuliebe nur auf den BSR-Höfen ab!

Gut zu wissen: Um möglichst viele alte Elektrogeräte zu recyceln, sind Fachhändler von Elektrogeräten, die über eine Verkaufsfläche von mehr als 400 m² verfügen, verpflichtet, größere Altgeräte entgegenzunehmen, wenn sie Ihnen ein gleichwertiges Gerät verkaufen.
Das heißt: Wenn Sie eine neue Waschmaschine kaufen, können Sie Ihre alte Maschine beim Händler kostenfrei zurückgeben. Kleinere Geräte mit einer Kantenlänge von höchstens 25 cm können Sie im Fachhandel unabhängig vom Kauf eines Neugeräts abgeben. Nutzen Sie diese Möglichkeit – der Umwelt zuliebe. 

In Berlin bleiben jeden Tag unzählige Häufchen Hundekot liegen – in Parks, auf Wiesen, Plätzen und Gehwegen. Das ist nicht nur eklig, sondern auch gefährlich.

In Hundekot finden sich unter Umständen Bakterien wie Salmonellen oder Campylobacter, Keime oder Würmer. Diese können bei Menschen oder Tieren zu schweren Krankheiten führen. Hundekot ist übrigens nicht mit Pferdeäpfeln zu vergleichen. Denn Hunde sind Fleischfresser und übertragen viel häufiger Krankheiten als Pflanzenfresser. Zudem enthält Hundekot, der in Böden und Grundwasser sickert, Phosphor und Stickstoff. Und das kann eine Gewässereutrophierung (unerwünschte Nährstoffzunahme in Gewässern) verursachen und das Grundwasser mit Bakterien verschmutzen.

Also liebe Hundebesitzer*innen, bitte entfernt die Hinterlassenschaften Eurer Freunde. Gern könnt ihr Euch im QM-Büro kostenfrei eine Rolle Beutel abholen.

Gut zu wissen: Das Liegenlassen der großen und kleinen Häufchen ist übrigens sogar eine Ordnungswidrigkeit. Je nach Bezirk können bis zu 300 EUR Strafe fällig werden. Hundebesitzer*innen sind selbst für das Entsorgen der Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner verantwortlich.

Kippen sind der häufigste Abfall weltweit: Bis zu zwei Drittel aller aufgerauchten Zigaretten landen auf Straßen, in Grünanlagen und in Gewässern. Genauer gesagt 4,5 Billionen pro Jahr. Und die verschwinden nicht so schnell aus der Umwelt, wie sie dort landen. Je nach Umgebung kann es Jahrzehnte dauern, bis sie sich zersetzen. Bis zu 66 % aller aufgerauchten Kippen landen auf Wiesen, in Büschen und Flüssen. Und während auf der einen Seite ausgewaschene Gifte in unserer Umwelt landen, sind liegen gelassene Filter übrigens auch eine Gefahr für Kinder: Der Giftnotruf Berlin befasst sich jährlich über 250 Mal mit der Frage der Vergiftung von Kindern durch Verschlucken von ganzen Zigaretten oder Kippen. (Quelle BSR)

Also werft Kippenstummel bitte nicht auf die Wege sondern in den Müll. Das QM hat auch noch ein paar wenige Taschenaschenbecher kostenfrei abzugeben. Schaut einfach mal vorbei!

Das Netzwerk der Baumscheiben-Pat*innen Rixdorf unterstützt Euch bei der Planung von Pflanzaktionen in Eurer Straße. Welche Pflanzen eignen sich? Was muss ich beachten? Neben Tipps, Tricks und Erfahrung kann das Netzwerk Material, Erde, Pflanzen und Saatgut zur zur Bepflanzung von Baumscheiben in Rixdorf zur Verfügung stellen. An zwei Aktionstagen im Jahr im Frühjahr (voraussichtlich am 10. April 2024) und Herbst wird gemeinsam gepflanzt und gepflegt. Interessierte können sich gerne an Marie Faust wenden und sich zusätzlich in den Verteiler aufnehmen lassen.

In Zusammenarbeit mit der Humboldt Universität Berlin hat die BSR in einer Projektstudie zwischen 2015-2017 die Wahrnehmung von Sauberkeit und Müll im öffentlichen Raum und das Verhalten der Berliner*innen untersucht. Die Studie informiert u.a. darüber warum Menschen ihren Müll einfach auf die Straße werfen und welche Maßnahmen korrektes Abfallverhalten fördern. Die Studie ist hier verlinkt.