Auf der Brache in der Hertzbergstr. 9 stehen seit Kurzem die ersten sechs Safe Places in Neukölln. Die ca. drei Quadratmeter großen abschließbaren Wohnboxen dienen obdachlosen Menschen als temporäres Zuhause und bieten ein Mindestmaß an Privatsphäre. Sie schützen vor Witterungseinflüssen, Gewalt und Diebstahl. Hergestellt wurden die Wohnboxen im Rahmen inklusiver Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigungen durch die Union Sozialer Einrichtungen (USE) gGmbH. Das Projekt wird im Auftrag des Bezirksamtes Neukölln von Sozialarbeiter*innen von der My Way Soziale Dienste gGmbH betreut, die regelmäßig vorbeischauen.
Hauptziel dieses freiwilligen und niedrigschwelligen Angebots ist es, von Obdachlosigkeit betroffene Menschen gesundheitlich, psychosozial und emotional zu stabilisieren, um die Möglichkeit einer Integration in die Regelsysteme der sozialen Sicherung zu schaffen.
Vorgestellt wurde das Projekt am 22. Januar 2024 durch den Neuköllner Bezirksstadtrat für Soziales Hannes Rehfeldt sowie beteiligte Einrichtungen.
„Mit den Safe Places erhalten betroffene Menschen einen Rückzugsraum, Privatsphäre und einen festen Platz zum Schlafen. Und noch mehr: sie erhalten eine Chance. Denn das Ziel der regelmäßigen Sozialarbeit ist die nachhaltige Integration in die Regelsysteme der sozialen Sicherung und damit eine soziale Stabilisierung. Safe Places sind ausdrücklich kein Ersatz für echten Wohnraum oder – in Berlin seit geraumer Zeit knappe – Notunterkünfte. Aber sie können ein Weg dahin sein. Für manche Menschen können sie genau das Richtige sein, um wieder in die Mitte unserer Gesellschaft zurückkehren zu können.“ Hannes Rehfeldt, Bezirksstadtrat für Soziales und Gesundheit – Pressemeldung des BA Neukölln vom 23.01.2024
Die Boxen sind sind mit einem Bett, Regalen und den nötigsten Einrichtungsgegenständen ausgestattet. Auf dem Dach befindet sich je eine kleine Solarzelle für Strom. Auf dem Grundstück, dass dem Bezirk Neukölln gehört, befindet sich außerdem eine mobile Toilette und es besteht die Möglichkeit Müll zu entsorgen. Die Boxen bieten vor Allem: drei Quadratmeter Privatsphäre. Sie sind abschließbar und richten sich vor allem an jene Menschen, die in den üblichen Wohnungslosenunterkünften nicht unterkommen können. Etwa, weil sie Hunde oder ein Suchtproblem haben.
Gemeinsam mit dem Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und weiteren Bezirken soll dieses Modellprojekt bei Erfolg ausgeweitet werden.
Weitere Informationen zu dem Projekt erhalten Sie über die Pressemeldung des Bezirksamts Neukölln vom 23.01.2024.